22.01.2009

Kastenbrot... hausgemacht!


Letzte Woche habe ich mein erstes Brot gebacken. Yay!

Und es hat super geschmeckt... Riesen-mega-yay!

Das Rezept für dieses luxuriöse Toastbrot habe ich bei Deb vom Kochblog smittenkitchen "geklaut". Aus New York kocht sie eines meiner absolut Lieblingskochblogs zusammen, optisch wunderschön, herrlich unprätentiös und einfach immer lecker...

Für dieses "light wheat bread" hat sich Deb bei einem der populärsten Brotbackbücher auf beiden Seiten des Atlantiks bedient: "The Bread Baker's Apprentice" vom Brotguru Peter Reinhart. Diese unumstrittene Brotbibel für Hobbybäcker war schon länger in meiner Kochbuch-wannahaves-Liste, und so dachte ich, als ich den Eintrag dazu bei "smittenkitchen" fand, dass dieses Rezept eine wunderbare Kaufentscheidungshilfe wäre... so à la "wenn das Brot gelingt kaufe ich mir das Buch SOFORT... und wenn es nicht gelingt, kaufe ich es mir, ähm, in paar Wochen erst". Oder so.

Ja gut. 48 Stunden nachdem dieses Brot aus dem Ofen kam habe ich das Buch bestellt.

Das Ding ist ja... es gab einige Gründe, warum es mich nicht überrascht hätte, wenn das Ergebnis Schrott gewesen wäre. Gründe wie:

1. Ich habe noch nie zuvor in meinem Leben ein Brot gebacken...
2. Mein Gas-Backofen ist ein Killer und verschrottet so ziemlich jeden Kuchen, den ich rein schiebe, warum sollte er sich bei Brot anders verhalten...?
3. Ich werde, um diesen Brot-Teig zu mischen & zu kneten, meine nagelneue Küchenmaschine einweihen (obwohl ich mich noch nicht mit der Maschine vertraut gemacht habe und noch nie zuvor ein Knetgerät benutzt habe)...

Und trotzdem war dieses Brot F A N T A S T I C O, amigos... So sehr, dass wir es innerhalb von 24 Stunden komplett aufgegessen haben und jetzt mehr wollen. Soooo "jeden-Tag"-mehr mäßig, soooo "können-wir-unsere-Mahlzeiten-ab-jetzt-immer-in-Sandwichform-einnehmen"-mehr mäßig halt...


Da Ihr das Rezept bei "smittenkitchen"-Deb nachlesen könnt, und ihre Anweisungen viel besser sind als meine jemals sein könnten, hinterlasse ich Euch diesmal nur ein paar Anmerkungen zu Mengenangaben und Zutatenäquivalenzen (wann fangen Amis & Briten endlich an, statt "Cups" vernünftige Maßeinheiten zu benutzen?).

So habe ich, in etwa, die für das Rezept notwendigen Mengen, Temperaturen und Zutaten "adaptiert":

  • 11'25 oz. ergeben bei mir ca. 319-320 g Mehl (Type 550, das eher das deutsche Pendant zu "high-gluten flour" ist im Unterschied zum normalen 405er-Mehl, was eher zum Backen von leichteren Kuchenteigen geeignet ist)
  • 6'75 oz. wurden bei mir zu 190 g Vollkornweizenmehl
  • 1 1/2 tablespoons sind etwa 20-21 g Zucker gewesen
  • 1 1/2 teaspoons entsprechen ca. 10-11 g Salz
  • 1 oz. Milchpulver sind streng genommen 28,35 Gramm (also 28-30 g, ehe wir noch freaky werden hier beim Abwiegen der Zutaten)
  • da ich stinknormale Trockenhefe (Pulverpäckchen) benutze und hier keine Möglichkeit habe, die Art Hefe zu bekommen, die in den USA als "instant yeast" auf den Markt kommt, musste ich erst ein wenig googeln, um herauszubekommen ob ich die Original-Mengenangabe des Rezepts auch bei deutscher Trockenhefe übernehmen kann - das Fazit: Nimmt man die übliche hiesige Trockenhefe, sollte man ein bisschen mehr nehmen als die angegebene instant-yeast-Menge. Eine gute Konvertierungshilfe (nach Peter Reinhart) habe ich beim Blog "fool for food" gefunden, dann half eine schnelle Excel-Rechnung weiter: Für dieses Brot habe ich 5,8 g Tütchenhefe genommen (so eine Tüte hat ca. 7 g, also "fast eine ganze Packung")
  • 1 oz. Margarine/Butter sind ebenso 28 Gramm...
  • ... und 10 oz. sind schließlich ca. 280 g/ml Wasser (ich habe stilles Mineralwasser benutzt)
  • unser Backofen heizen wir auf 175º Celsius (=350 º Fahrenheit) und die Innentemperatur unseres Brotlaibs (wie? noch kein Bratenthermometer gekauft?) sollte ca. 88-90 Grad Celsius (= 190 º F) betragen.... dann ist datt Ding fertig!


Das Ergebnis: Ein richtig leckeres Scheibenbrot, mit guter Kruste und einer sehr schön lockeren Krume. Es hat auch super gerochen (die ganze Wohnung ganz wunderbar gerochen!)... nur über die "long-term" Eigenschaften des Brotes kann ich wenig sagen, ähem, es hat nicht lange genug überlebt um herauszufinden wie gut es sich hält... Ich verspreche noch damit zu experimentieren und werde dann berichten.

Mit Salzbutter hat das Brot toll geschmeckt, mit Roquefort auch ganz toll. Ich merke gerade: Obwohl es ursprünglich als Toastbrot gedacht war, haben wir den ganzen Brotlaib ungetoastet gegessen.

Ich bin jedenfalls vom Ausgang meines ersten Brotbackabenteuers begeistert. Hach!


Zack, zack, zack - weg war die Scheibe!

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