12.06.2009

Drei Farben: Abendessen



Ja ja, bei aller Liebe für Popcorn-Kino... auch ich sehe mal Filme mit intellektuellem Touch, jaaaa... Ich habe sogar einmal ein ganzes Kurzessay über Zufall & Kausalität in Kieślowskis "Rot" verfasst, dafür habe ich mir den Film an einem Tag fünf Mal am Stück angeschaut. Ähm, ja, ich langweile mich selbst gerade auch zum Tode mit diesen Ausführungen - und ja, mir ist auch klar dass ich hier die ganze Zeit nur Selbstgespräche führe... hallt es im Internet-Nirvana eigentlich auch? E-chooo-e-ch-o-o-o-o... tja...

Worauf ich hinaus wollte, ursprünglich: Ich mag buntes Essen, Ihr doch auch, oder?

Unser Abendessen am Montag war bunt, dreifarbig sogar, und sehr lecker...


Zutaten (es aßen zwei haltlose Menschen davon):
  • 300 g Hähnchenbrust
  • 1 Dose Pizzatomaten
  • ein paar Frühlingszwiebeln oder eine halbe Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • ein Stückchen Ingwer, gerieben
  • 1 Naturjoghurt
  • Olivenöl oder Butter, je nach Vorliebe
  • Sahne
  • Kreuzkümmel, gemahlen
  • Koriander (Samen), gemahlen
  • Garam Masala (eine indische Gewürzmischung)
  • Koriandergrün oder Petersilie
  • Kurkuma, gemahlen
  • Basmatireis
  • Salz
  • Zucker
  • leichte Hühnerbrühe (um den Reis zu kochen)
  • ca. 100 g TK-Spinat
  • optional: Chiliflocken o.ä.
  • optional: Cayennepfeffer
  • andere Zutaten, die man nehmen könnte: Apfel (gerieben oder gewürfelt), gemahlene Mandeln, Kokosmilch, Erbsen (statt Spinat), Karotten, etc...

*.- Das Rezept habe ich leicht abgeändert nach dieser Version, aber es gibt zig Tausend andere „Tikka Masala“-Variationen da draußen...

Wie es gemacht wird:

1. Hähnchen marinieren – dafür mit Salz, Kreuzkümmel und gemahlenem Koriander bestreuen und mit Joghurt „bepinseln“. Mit Frischhaltefolie bedecken und für mind. 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.

2.Das marinierte Fleisch im Backofen von beiden Seiten grillen oder in einer Pfanne mit wenig Öl scharf anbraten bis es unwiderstehlich goldbraun aussieht. Herausnehmen & reservieren.

3.Den Reis kochen, wie immer (mit Hühnerbrühe), allerdings diesmal mit Zugabe von etwas Kurkuma (Bereicherung in puncto Aroma UND knallige Gelbtönung). Kurz vor Ende der Garzeit den aufgetauten Spinat hinzufügen.

4.Während der Reis kocht: Kleingehackte (Frühlings)Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen, dann gehackten Knoblauch hinzufügen sowie frisch geriebenen Ingwer. Flamme reduzieren, mit Salz abschmecken und ein paar Löffelchen Garam Masala in die Pfanne hauen.

Notiz: Wer im Supermarkt kein Garam-Masala findet, der schaut bitte im Asialaden o.ä. - alternativ kann man auch irgendeine ähnliche indisch-angehauchte Gewürzmischung besorgen (auf die Zutaten achten – Achtung: bei dieser Variante ggfs. Salz beim Kochen weglassen falls die gekaufte Mischung schon mit Salz vermengt ist, was oft der Fall ist).

Wer auch nix ähnliches findet, der mischt sich bitte sein eigenes Garam-Masala-PdgL (=Potpourri der guten Laune). Nach den Angaben auf dem Rezept bei Pioneer Woman braucht man dafür: 1 EL Koriandersamen (gemahlen), 1 EL Kreuzkümmel (gemahlen), 1 EL Schwarzpfeffer (auch gem.), 1 EL Cayennepfeffer, 1 EL Fenchelsamen (gemahlen/zerstoßen/whatever), 1 EL Ingwer (gerieben), 1 EL Kardamom (ja, auch), 1 EL Muskatnuss, und 1 TL (!) Nelke (auch gemahlen)...

5.Pfanneninhalt gut vermischen und eine Dose Pizzatomaten darüber gießen. Erneut durch rühren, etwas Zucker hinzufügen und bei mittlerer Hitze ein paar Minuten vor sich hin köcheln lassen.

6.Nachdem die Sauce Zeit hatte, ein wenig zu verdicken, geben wir die Reste vom Joghurt mit Sahne vermischt (Menge gesamt ca. 1 Glas) in die Pfanne und rühren dies ein. Wahlweise mit Cayennepfeffer aufwerten, oder auch nicht.

7.Das Hähnchen (ja, erinnert sich noch wer an Punkt 1??) würfeln und zu der Sauce geben. Koriandergrün oder Petersilie hinterher. Umrühren.

8.Servieren: Erst die Reis-Spinat-Kombo, dann die Hähnchensauce oben druff.

Wahnsinnig lecker, das Ganze. Schön bunt, schön kontundent, schön würzig. Ah, und wie ich den Geruch all dieser Gewürze liebe!!!

weiterlesen...

08.06.2009

Hausgemachte Nudeln zweierlei

Irgendwie fliegt mir 2009 mit Überschallgeschwindigkeit davon... Sechs ganze Monate sollen es bald sein und ich bin meinen Zielen für dieses Jahr, so scheint's mir zumindest, noch kein bisschen näher gerückt. Welche Ziele? Ja, nichts besonders, halt solche die man sich an langweiligen Sonntagnachmittagen so fürs eigene Leben ausdenkt: mit spaßiger Kreativ-Arbeit reich werden, irgendwie doch ohne Chirurgie das Aussehen von Cate Blanchett bekommen, mir eine überdimensionierte Küche mit Jugendstil-Villa drumherum in Lichterfelde-West unter die Nägel reißen (okay, Bauhaus aufm Fichtenberg täte es auch...) und wie auch immer irgendwoher ein paar hübsche und schlaue Kinder in mein Leben herbeizaubern, die bitteschön nicht meine Zwangsneurosen vererben sollten sondern die Augen-Nase-Partie und protestantische Nüchternheit des Herrn des Hauses.

Tja... aber... die Zeit, die ist zu knapp bemessen an diesen Tagen. Neulich haben wir unsere nagelneue Pastamaschine eingeweiht und da fiel mir auf, dass ich sie eigentlich bereits im Februar gekauft hatte. Und ich habe plötzlich gemerkt, dass der Sommer eh schon direkt vor der Tür steht. Ich finde das schreckend. Und schreckend und unverzeihlich finde ich auch, dass wir besagte Nudelmaschine tatsächlich vier Monate lang in die Speisekammer haben schmollen lassen... denn das Ding macht soooo Spaß! Ich bin begeistert und halte jetzt Pasta-Machen für mein neues Zen, so schön meditativ datt Janze, ey...

Zwei Rezepte haben wir probiert bisher und, bevor jetzt einer meckert, dass nicht jeder zuhause eine Pastamaschine stehen hat... ja, es geht auch ohne...



Tagliatelle à la einfach*

Zutaten (für 2-3 Personen):


  • 125 g Mehl
  • 125 g Hartweizengrieß
  • 2 ganze Eier
  • 1 Eigelb
  • Butter
  • Gemüsebrühe
  • frisches Basilikum o.ä.
  • frisch geriebener Grana Padano o.ä.
  • gehackte Pistazien
  • Pfeffer aus der Mühle
  • Chiliflocken
  • Salz


*.- adaptiert nach einem Rezept das ich neulich beim Sonntagsbrunch aus dem im Hintergrund laufenden Fernseher aufgeschnappt habe... ich glaube es war eine Spiegel-TV-Reportage mit irgendwelchen berühmten Köchen, keine Ahnung...

Wie es gemacht wird:


Mehl und Grieß in eine Schüssel geben und gut vermischen. Eine Mulde in die Mehlmitte drücken und Eier sowie Eigelb in die Mulde geben. Mit einer Gabel werden nun die Eier geschlagen und mit dem Mehl vermengt. Mit den Händen durchkneten, bis ein gleichmäßiger elastischer Teig entsteht. Je nach Bedarf ein bisschen mehr Mehl oder etwas Wasser dazugeben – der „fertige“ Teig darf nicht an den Händen kleben. Teig aus der Schüssel holen, auf eine bemehlte Fläche legen und etwas ruhen lassen.





Aus dem Teig kleine Stücke schneiden und diese weiter verarbeiten: Entweder mit der Nudelmaschine durch die glatten Walzen jagen bis zur Stufe 6 oder 7 und dann durch die passenden Schneidwalzen durchlaufen lassen, oder eben stückchenweise mit einem Nudelholz den Teig sehr dünn ausrollen und mit einem Messer oder Teigrädchen in Streifen schneiden.



So oder so: Die fertig geschnittenen Tagliatelle auf ein Tischtuch (oder auf den bemehlten Tisch, wenn man das Tuch vergisst, ehem) legen und für mindestens 1 Stunde trocknen lassen. An einem kühlen und trockenen Ort kann man die hausgemachten Nudeln laut Maschinenbroschüre bis zu 2 Wochen aufbewahren...



Wenn die Nudeln trocken sind, Salzwasser aufsetzen. Währenddessen die Sauce zubereiten: Butter in der Pfanne zerlassen, mit Gemüsebrühe ablöschen. Nebenbei eine Handvoll Pistazien klein hacken, ein paar Basilikumsblätter waschen und in Streifen schneiden. Wenn das Wasser kocht, die Tagliatelle in den Topf geben – je nach Dicke der Nudeln sind sie in ca. 2-4 Minuten fertig. Danach abgießen und kurz in der Pfanne mit der Butterbrühe schwenken. Abschmecken (mit Pfeffer und Chiliflocken) und servieren und mit Pistazien, Basilikum und geriebenen Käse vollenden.

Simpel aber sehr lecker.


Das zweite Gericht, was aus der Maschine kam, waren hausgemachte Ravioli mit einer Tomaten-Mozzarella-Rucola-Füllung für die ich dieses Rezept hier als Grundlage benutzt habe und die ich, verrücktes Huhn, unseren hanseatischen Pfingstsonntagsgästen vorgesetzt habe ohne sie zuvor probeweise gekocht zu haben... Das Ergebnis: Sehr lecker, obwohl ich weiß dass die Ravioli eine Minute länger im Kochwasser gut vertragen hätten (und vielleicht ging die Füllung bei meiner improvisierten Pilzsauce ein wenig unter??).

Bilder der fertigen Ravioli gibt es leider keine – wenn Freunde zum Essen kommen, widmet sich klein-Nata ihren Gästen, nicht der Kamera. Wird aber sicher irgendwann noch wiederholt und bestimmt besser gemacht als beim ersten Mal – und dann berichte ich sicherlich nochmal davon. Fürs Erste gibt es nur Impressionen...




weiterlesen...