21.05.2009

Saté-Hähnchen mit Gemüse & Reis


Saté ohne Spieß, dafür aber mit Paprika, Auberginen, Champignons und Lauch.

(Pseudo)Asia à la Nata: Das ultimative Abendessen zum Germany's Next Topmodel Finale. Dazu ein großes kaltes Beck's und “die beste Begleitung von Welt”. Was will man mehr?

Und mal ehrlich: Schmeckt in dieser hausgemachten Variante wesentlich besser und frischer als das meiste was man heute vom Bestellservice aufgetischt bekommt... und so weiß ich auch wenigstens was da alles drin ist...


Die Sauce habe ich aus dem Blog “Chili & Ciabatta”: Dort gab es irgendwann im Februar ein Rezept für Lammfrikadellen mit Saté-Sauce, das mich so derart angelächelt hatte dass ich es prompt nachgekocht habe (sehr sehr empfehlenswert da richtig lecker!). Und weil ich damals so zufrieden war mit der Sauce (ich liebe diese ganzen asiatischen Saucen mit Erdnüssen), hatte ich die Reste der angebrochenen Kokosmilchdose einfach mal eingefroren denn “das machen wir ja bestimmt bald mal wieder”...

Gut, aus “bald mal wieder” sind circa 2 Monate geworden. Es gibt einfach viel zu viele viel zu leckere Dinge da draußen und zu wenig Zeit um sie alle zu kochen, ein Leben reicht ja gar nicht aus um all diese Köstlichkeiten zu probieren. Menno.

Lieber spät als nie, gestern gab es, um Rolfe und „die Mädchen“ würdig zu verabschieden, diese Sauce wieder zu Hähnchen, Gemüse & Reis. Der Herr K. (fleißiger Küchenjunge meiner Träume) hat es verschlungen (was mich besonders freut, wenn man bedenkt dass er immer behauptet weder Erdnusssaucen noch Kokosmilch sonderlich gerne zu mögen...) und ich tat es ihm gleich und legte dann die Füße hoch, Bierchen in der Hand und in wohliger Zufriedenheit. Joah.



Zutaten (für zwei mit gesundem Appetit):

  • ca. 200-250 g Hähnchenbrustfilet

  • 1 rote Paprika

  • 1 Lauchstange

  • eine halbe Aubergine

  • 5-6 große Champignons (oder eben so viele kleine wie man mag)

  • ein Glas (ca. 100-125 g) Reis (Langkorn/Basmati/whatsoever)

  • ca. 4 Gläser Hühnerbrühe (etwa 2 für den Reis, anderthalb für die Sauce, ein halbes für das Gemüse)

  • ca. 100-120 ml. Sweet-Chili-Sauce

  • ca. 3-4 gehäufte EL Erdnussbutter

  • 2 EL Zitronensaft

  • ca. 5-6 EL Kokosmilch

  • eine Handvoll Koriandergrün (ersatzweise sonst einfach mal Petersilie nehmen)




Wie es gemacht wird:

Reis kochen: dafür einen Spritzer Olivenöl erhitzen, den Reis dazugeben und kurz darin wenden bis es glasig ist. Dann etwa die doppelte Menge Hühnerbrühe zufügen und bei mittlerer Hitze vor sich hin kochen lassen.

Das Fleisch in Streifen oder Würfel schneiden und in einer großen Pfanne in wenig heißem Öl braten bis es goldbraun ist. Aus der Pfanne holen und reservieren. In der selben Pfanne (notfalls ein bisschen mehr Öl nehmen) das ebenso klein geschnittene Gemüse anbraten, nach ein paar Minütchen ein wenig Flüssigkeit hinzu geben (ich nahm ein halbes Gläschen Hühnerbrühe). Hitze reduzieren damit nicht alles komplett verkocht.

Für die Sauce erhitzen wir alle Zutaten in einer Kasserolle und rühren dabei bis alles gut vermengt ist: Ich habe diesmal die Mengenangaben von Originalrezept (siehe Link oben) nur “pi mal daumen” benutzt da ich gestern etwas unter Zeitdruck war um alles großartig zu wiegen/messen. Aber in etwa dürfte die Zusammensetzung so ausgefallen sein: ca. 300 ml. Hühnerbrühe (etwas weniger), ca. 100-120 ml. Sweet-Chili-Sauce, mehr oder weniger 3-4 gehäufte EL Erdnussbutter und 2 EL Zitronensaft und Peterslie (gehackt) nach Gusto da ich gestern spontan kein Koriandergrün im Hause hatte. Ein paar Minuten köcheln lassen. Fertig. Am Ende habe ich wohl viel zu viel Sauce gemacht, daher sind meine Angaben mit Vorsicht zu genießen, weniger geht auch...

Das Fleisch kommt zum Schluss zum Gemüse dazu in die Pfanne, genauso wie etwas gehackte Petersilie.

Dann wird serviert: Auf dem Teller Reis mit der Gemüse-Fleisch-Kombi aufwerten, dann alles ordentlich mit Sauce bedecken.



Es war viel. Es war toll. Wir wollen mehr.

Ein anderes Mal erzähle ich Euch vielleicht was es am Mittwoch zum UEFA-Cup-Finale gab... Ich meinem grenzenlosen Hunger (und bei der ganzen Fussi-Nervosität) habe ich an dem Abend komplett versäumt, das Menü zu fotografieren. Ist vielleicht besser so, wenn ich nur daran denke, wie traurig ich doch nach dem Abpfiff wieder war... Puh... naja, „nur ein Titel“ zu gewinnen ist auch okay, meine Daumen trainieren jetzt einfach mal für den 30.Mai, so einfach ist das! Vielleicht koche ich an dem Abend etwas Grün-Weißes...

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20.05.2009

Vollkornspaghetti mit Spinat-Lachs-Sauce


Impro-Abendessen der Extraklasse (gut, wenn man davon absieht dass ich Fisch & Spinat bereits morgens zum entspannten Auftauen von der Tiefkühle in den Kühlschrank „umgezogen“ habe, was ja zugegebenermaßen nicht ganz so „impro“-mäßig klingt).

Mit einem Baguette zum Tunken (manchmal denke ich, Tunken sei meine Berufung) und ein Gläschen Weißwein dazu, war das am Montagabend wieder mal ein Traum.

Andere Variationen, die ich sehr oft so oder ähnlich koche: Statt Lachs-Spinat, Lachs mit getrockneten Tomaten (geht auch z.B. wunderbar als „ménage à trois“ mit Rucola zusammen). Oder getrocknete Tomaten und Garnelen. Oder Garnelen und Lauch. Alles mit Sahne oder ohne Sahne und mit Frischkäse. Mit Vollkornspaghetti oder mit normalen Tortiglioni. Oder mit Bandnudeln. Oder. Oder.

Und das alles in 15-20 Minuten ohne Hektik und für knapp 2 Euro pro Portion (die im Übrigen wie immer großzügig war, denn „wenig-essen-kann-ich-ja-nicht“): Also wer da noch meint, kochen sei aufwendig und teuer, der gehört echt eingekerkert.


Zutaten (für 2):

  • 250 g Vollkornspaghetti
  • 125 g TK-Wildlachsfilet (oder frisch, um Himmels Willen)
  • 225 g TK-Blattspinat (siehe oben, gilt genauso)
  • ½ Glas Weißwein
  • 1 EL Butter
  • 2 kl. Knoblauchzehen, klein gehackt
  • ein Spritzer Olivenöl
  • ein Spritzer Zitronensaft
  • eine Prise Meersalz
  • etwas Pfeffer aus der Mühle
  • 2-3 Blätter Basilikum, klein geschnitten
  • ca. 100 ml. Sahne
  • ca. 200 ml Fond (hergestellt mit einem Löffelchen Krustentierpaste das in heißem Wasser eingerührt wurde; alternativ geht es sicher auch mit Fisch- oder Gemüsefond und einem EL Tomatenmark dazu)
  • Saft einer halben Orange
  • Salz

Wie es gemacht wird:

Bis das Salzwasser für die Nudeln kocht, schneiden wir den aufgetauten Fisch in Würfelchen. Wir legen diese in eine kleine Schüssel, und beträufeln sie mit Olivenöl und Zitronensaft und geben 2-3 Basilikumblätter (in Streifen geschnitten) dazu, schmecken mit Meersalz und Pfeffer ab, rühren alles gut durch und reservieren.

Die Nudeln ins kochende Wasser geben und kochen lassen bis sie noch ziemlich al dente sind (etwa 2 Minütchen weniger als in der Packung angegeben).

Währenddessen: Wir hacken 2 kleine Knoblauchzehen klein und dünsten sie in einer großen Pfanne mit einem EL Butter. Wenn der Knoblauch glasig ist, den Fisch zufügen und kurz anbraten. Dann den Weißwein darüber gießen und wieder aufkochen lassen. Nach ein paar Minuten den aufgetauten Spinat in die Pfanne hauen und den Orangensaft hinterher jagen und alles zusammen noch mal aufkochen lassen. Den Fond hinzufügen und weiter vor sich hin blubbern lassen. Zu guter Letzt die Sauce mit der Sahne ergänzen und reduzieren lassen, bis sie schön sämig ist.

Wenn die Nudeln fertig sind, gießen wir sie ab und rühren sie in die Sauce und lassen alles zusammen noch 1 Minute vor sich hin köcheln.

Wer will kann jetzt noch ein letztes Mal mit Salz & Pfeffer und ein Spritzer Zitrone abschmecken und/oder mit noch mehr Basilikumblättchen garnieren.

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15.05.2009

Mediterrane Hähnchenröllchen


Diese mediterran-angehauchten Hähnchenbruströllchen gab es letzte Woche zwischendurch zum Abendessen und die waren, für meine Verhältnisse, recht improvisiert. Freestyle-Cooking sozusagen. Denn ich hatte nur eine vage Vorstellung davon, wie sie werden sollten (ich habe mal vor ein paar Jahren etwas ähnliches gekocht bekommen - Benjoe, warst das nicht Du eigentlich, der das mal bei uns gekocht hat?!?), aber mehr wusste ich auch wieder nicht...

Wie das halt so ist, vor Jahren mal habe ich das so oder ähnlich irgendwo gegessen, und dann sitze ich da und schreibe unseren Wochenessensplan und plötzlich will ich unbedingt „panierte Hähnchenbrustrouladen mit Schinken und Basilikum und Tomatensauce und mit Käse überbacken“ zum Abendessen.

Voilá. Gedacht, in den Plan aufgenommen und noch in der Woche umgesetzt.

Das Ergebnis: Viel viel viel leckerer als ich sie erwartet hatte, sehr frisch und sommerlich leicht irgendwie. Und super-schnell und super-easy gemacht... und preiswert und hübsch und überhaupt! Hach, herrlich!


Zutaten (für 2 Personen):

  • 300 g Hähnchenbrustfilet
  • 1 Dose Pizzatomate
  • 2 Scheiben Serranoschinken
  • ca. 6 Blätter Basilikum
  • Salbei, gemahlen
  • Pfeffer
  • Olivenöl
  • 1 Ei, gequirlt und mit einem Schuss Milch angereichert
  • Mehl
  • 2 Knoblauchzehen, gehackt
  • 1 Schuss Wasser
  • Salz
  • Majoran (trocken, gerebelt)
  • Petersilie, gehackt
  • eine Prise Zucker
  • etwas Schlagsahne
  • 1 Kugel Mozzarella (125 g)
  • Öl zum Braten

Wie es gemacht wird:

Das Hähnchen filetieren bis man 4 feine Fleischstückchen hat. Diese mit einem Fleischhammer schön flach klopfen. Danach jedes Fleischstück mit einem Pinsel von beiden Seiten mit Olivenöl bestreichen und mit Pfeffer und mit gemahlenem Salbei würzen. Auf jedes Filetstück wird eine halbe Schinkenscheibe gelegt, auf den Schinken kommt jeweils ein großes Blatt Basilikum. So bestückt wird das Fleisch dann gerollt.

Die vier Hähnchenröllchen in Mehl wenden und reservieren.

In einer Kasserolle werden zwei klein gehackte Knoblauchzehen in Olivenöl gedünstet bis sie glasig sind. Dann wird der Topf mit dem Inhalt einer Pizzatomaten-Dose aufgefüllt. Erst wird ein Minischuss Wasser hinzugefügt, dann wird gewürzt (mit Petersilie, 1-2 Blätter Basilikum, etwas Majoran sowie mit Salz und Pfeffer und mit einer Prise Zucker). Nach dem Aufkochen, die Flamme reduzieren und ca. 10 Minuten langsam vor sich hin blubbern lassen.

Währenddessen den Backofen vorheizen.

Die Mozzarellakugel in feine Scheiben schneiden, reservieren.

Die „bemehlten“ Fleischröllchen durch gequirltes Ei (angereichert mit ein bissl Milch) ziehen und in einer Pfanne mit heißem Öl braten bis sie eine schöne Farbe angenommen haben.

Die Tomatensauce von der Kochstelle nehmen und mit einem Stabmixer kurz pürieren und mit einem Schuss Sahne nach gusto abrunden.


Fleisch herausnehmen auf Küchenpapier das Fett abtropfen lassen. Die passierte Sauce in eine Auflaufform umfüllen, Hähnchenröllchen darauf legen und mit den Mozzarellascheiben bedecken. In den Backofen schieben (bis der Käse geschmolzen ist).

Sofort servieren. Sofort verzehren.

Ach, ja, und erst wenn beide Teller leer sind merken, dass man vergessen hat, Bilder der fertig servierten Portionen zu machen.... Wir sind ungeduldige und verfressene Biester, ey...


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06.05.2009

Frittierte Auberginenbällchen



Bereits vor einigen Wochen habe ich hier ein sehr sehr sehr leckeres Auberginenrezept aus dem spanischen Blog "Pan y Varios" nachgekocht (wenn auch in meiner Version nicht sonderlich fotogen), das wir sicherlich ab jetzt des öfteren essen werden. Denn ich bin ja ein großer Auberginenfan und freue mich immer über jede neue Anregung, wie ich sie zubereiten kann.

Als Adi in ihrem Blog neulich nachgelegt hat und diese krossen Auberginenbällchen
gezaubert hat, habe ich sie natürlich sofort probiert. Diese Frau ist nun meine offizielle Auberginenbeauftragte. Und sie hat den Titel wirklich verdient: Wieder einmal war das Endergebnis ein Traum!



Zutaten (für zwei, Mengen ergeben ca. 10 Bällchen):
  • 500 g Auberginen
  • 2 kleine Eier
  • 50 g. Parmesan o.ä. (fein gerieben)
  • ½ „cup“ + 1/8 „cup“ Paniermehl (in meinem Fall waren das circa 70-80 g Paniermehl, sehr nach Augenmaß gemessen)
  • Schale einer halben Zitrone, gerieben
  • etwas Koriandergrün oder Petersilie, gut klein gehackt
  • 1/4 „teaspoon“ Thymian (klein gehackt)
  • eine gute Prise Pfeffer aus der Mühle
  • 2 + ¼ „teaspoons“ Vollkornweizenmehl
  • ca. 50 g Gouda o.ä. (in ca. 10 Würfel geschnitten)
  • Olivenöl zum Frittieren (oder Fritteusenfett oder so was...)

Wie es gemacht wird:

Backofen auf 180 Grad vorheizen.

Auberginen waschen und ungeschält in ca. 1 cm. dicke Scheiben schneiden. Diese auf Küchenpapier auslegen und mit Salz bestreut ca. 30 Minuten ruhen lassen (das Salz entzieht den Auberginenscheiben Wasser und damit auch Bitterstoffe). Ich muss allerdings gestehen, dass ich meine Auberginen neulich „nur“ 15 Minuten habe ruhen lassen und geschmacklich war da kein Unterschied zu spüren zu den sonstigen Malen, wo ich sie länger hab ziehen lassen.

Ein Backblech mit Backpapier auslegen und mit Olivenöl bepinseln und die erneut unter Wasser gewaschenen und gut abgetrockneten Auberginenscheiben darauf verteilen. Etwas Olivenöl auf die Scheiben geben (mit dem Kochpinsel) und in den Backofen schieben, bis sie zart und leicht golden aussehen (ca. 30-45 Minuten lang). Danach etwas auskühlen lassen und in kleine Stückchen schneiden.

In einer großen Schüssel werden nun ein geschlagenes Ei, der geriebene Parmesan, 1/8 cup Paniermehl, der Zitronenabrieb, Koriander, Pfeffer und Salz gut miteinander vermengt. Die Auberginenstücke dazu geben und erneut vermischen (dabei die Zutaten mit einer Gabel etwas zerdrücken), bis eine geschmeidige Masse entsteht.

Das restliche Paniermehl (½ cup) wird auf ein Teller gekippt. In einem separaten Teller werden das zweite Ei und das Mehl zusammen geschlagen. Mit der Auberginenmasse Bälle formen und im Bällchen-Inneren jeweils einen Würfel Käse „einschließen“. Es ist wichtig, dass der Käse gut und vollständig von der Auberginenmasse abgedeckt ist (andernfalls wird der geschmolzene Käse beim Frittieren auslaufen, was ja blöd wäre).

Die fertigen Bällchen werden erst in der Ei-Mehl-Mischung getunkt, später in Paniermehl gewendet bis sie alle fertig paniert sind.

In einer Pfanne eine ausreichende Menge Olivenöl erhitzen und die Bällchen circa 4-5 Minuten lang braten bis sie goldenbraun sind. Noch einfacher und gleichmäßiger gelingt die Bräune in der Fritteuse: Bällchen rein. Vier Minütchen warten. Bällchen wieder raus.

Die frittierten Bällchen mit Salz nachwürzen und sofort servieren (bevor der Käse im Inneren wieder abkühlt, was tendenziell auch doof wär).

Wir haben Adis Empfehlung umgesetzt und haben die Bällchen mit einer Tomatensauce serviert: Dafür habe ich eine Knoblauchzehe und eine Frühlingszwiebel in Olivenöl angebraten, darüber eine Dose „Pizzatomaten“ (drin sind geschälte gehackte Tomaten und Tomatensaft) gekippt, das Ganze mit Salz, Pfeffer, eine Mini-Prise Zucker, Basilikum und Oregano verfeinert und alles dann so ca. 15 Minuten sanft vor sich hin köcheln lassen.

Unser Fazit: Mal wieder toll. Eine sehr schöne „andere“ Art, Auberginen zu essen. Sehr lecker und irgendwie sehr erfrischend. Sommerlich. Joah.

Übrigens: Adi von „Pan y Varios“ hatte das Rezept dieser Bällchen ursprünglich bei epicurious.com gefunden
(hier könnt Ihr die Anmerkungen von anderen Menschen nachlesen, die das Gericht auch probiert haben, da sind ein paar gute Anregungen drin, wie z.B. der Vorschlag, gehackte Pilze hinzuzufügen, mit denen ich nächstes Mal gerne experimentieren möchte...).

Wer das epicurious-Portal nicht kennt, der möge bitte jetzt dahin eilen: ähnlich wie bei chefkoch.de findet man hier Zillionen von Rezepten, Foren, Artikeln, Lexika und diverse Tools. Ich persönlich (ja mei, ich bin bekanntlich ein oberflächliches Stück) finde die Aufmachung bei Epicurious wesentlich, ähm, ja... „sexier“ als beim deutschen Chefkoch – und einige der "epi"-Features finde ich wirklich sehr schön praktisch (wie deren Kooperation mit Tastebook, was das Anlegen von personalisierten Kochbüchern angeht, aber darüber erzähle ich Euch bald mehr... versprochen).


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01.05.2009

Lecker-Schmecker-Muffins!


Ich weiß, dass ich unfassbar oft über meinen Backofen (aka “the killer”) meckere... dabei ist er eigentlich ein liebes Kerlchen, immer schön bemüht. Und er macht ja auch einiges mit. Es gibt so Dinge, die er hervorragend kann (Lasagne, Brot, Tarten und Terrinen und Gratins, etc.), bei anderen hingegen muss ich ihm extremst auf die Finger hauen damit er nicht die „brutalo Schiene“ fährt (ich sag nur „Weihnachtsplätzchen“). Und dann gibt es auch die Dinge, bei denen er normalerweise Amok läuft: Kuchen, feines Gebäck und diverse andere delikate Sachen halt.

Das sind die Momente in denen mein Backofen mir Angst macht. So. Jetzt ist es raus. Angst. Wie in „Angstschweiß“- das nämlich eines dieser Wörter ist „mit den meisten aufeinanderfolgenden Konsonanten“, meint mein Bruder zumindest immer. Acht sind es. Ja. Wir nicht-Deutsche lieben so Zeugs. Ihr nicht-Spanier dürft dafür so Zeugs lieben wie „otorrinolaringólogo“ (das ist das spanische Lieblingswort meines teutonischen Göttergatten). Sachen gibt’s.

Das dürfte sich nun aber endgültig erledigt haben, mit meiner Angst vor meinem Backofen. Beziehungsberatend zwischen ihm und mir haben diese Muffins vermittelt, die ich aus Oklahoma, USA via „Pioneer Woman“ importiert habe(*).

So, aufgepasst, Leute: Krassester Muffin ever. Nicht irgendein Muffin, nooo, die Mutter aller Muffins. Ich werde nun nicht mehr aufhören diese Dinger zu backen. Und habe mir vorgenommen, das Rezept mit allen erdenklichen Saft-Marmelade-Kombos auszuprobieren. Puuuuh...

Okay, ich habe einen klitzekleinen Hang zur Übertreibung. Aber Ihr würdet nicht weniger euphorisch sein, wenn Ihr plötzlich diese fluffigen, perfekten, wunderhübschen Muffins aus dem selben Backofen holen würdet der in den letzten drei Jahren sämtliche Eurer Muffin-Versuche in ein D E S A S T E R hat enden lassen...



Ein paar Anmerkungen zum Rezept:

US-Amerikaner und Briten ticken, Maßeinheiten-technisch, bekanntlich anders. Und so ist bei diesem Rezept auch nur von „cups“, „tablespoons“ und „teaspoons“ die Rede. Alles Volumen-Einheiten. Nachdem ich mich seit Monaten mit mehr oder weniger akkuraten Umrechnungstools und -tabellen (diese hier ist sehr gut) herumschlage und die eine oder andere Excel-Datei dazu gebastelt habe, hatte ich dann neulich doch die Schnauze voll und habe mir erstmal ein Messlöffel-Set gekauft. Tolle Sache.


Ich habe immer noch kein „cup“, weiß aber das in so einem 16 „tablespoons“ drin sein sollten. Not-Lösung weil auf Dauer umständlich as hell, aber immerhin. Die andere Lösung: Ein „cup“ kann alles sein (Tasse/Glas/...), wo ein Volumen von circa 236-240 ml. reinpasst. Ein stinknormales Wasserglas hat oft so ein Volumen. Meine billigen Whiskey-Becher haben so ein Volumen. Bingo. Aus Whiskey-Bechern macht „cup“!


Wie Ihr das auch machen könntet, wenn keins Eurer Gläser genau 240 ml hat und Ihr keine Lust habt x Euronen für ein fancy „cup“-Set aus Übersee auszugeben? Ich bastelt Euch Euer eigenes Set zusammen: Man nehme eine Waage und fülle 236-240 g Wasser in ein Tassen-artiges durchsichtiges Gefäß. Da 240 g Wasser auch immer 240 ml sein werden, habt Ihr dann ein „cup“ voll. Ihr macht mit einem unlösbaren Stift eine Markierung an der Stelle, bis wohin das Wasser reicht. Fertig. Und dann genauso verfahren mit Markierungen zu ½ cup, ¼ cup, 1/3 cup... das dürfte reichen. Andere Bruchteile werden einfach per Löffel gemessen.

Volumen-mäßig entspricht ein US-“tablespoon“ übrigens in etwa 15 ml, ein US-“teaspoon“ dann 5 ml. - ils sont fous ces américaines...!

Zutaten (ergibt ca. 20-22 Muffins):

  • 4 „cups“ Mehl (Type 405)
  • ½ „cup“ Zucker
  • 2 „tablespoons“ Backpulver
  • ½ „cup“ Margarine
  • 2 „cups“ bittere Orangenmarmelade
  • 1 „cup“ hausgemachter Orangensaft
  • 1 Röhrchen Vanille-Aroma
  • 2 Eier
  • ¾ „cup“ Zucker
  • 1 „teaspoon“ Zimt
  • 1 „teaspoon“ Muskatnuss
  • 1 „tablespoon“ + 1 „teaspoon“ flüssige Butter ( „1Tbs + 1 ts“ ??! – DUH! Ils sont fous...!)
  • ¼ „teaspoon“ Salz

Wie es gemacht wird:

Backofen auf 190 Grad vorheizen.

Mehl, Zucker und Backpulver in einer Schüssel geben und mit der Margarine zusammen mischen (bei mir übernahm die Küchenmaschine, dürfte mit einem einfachen Handrührgerät auch wunderbar klappen und per „Hand-und-Teigschaber“-Methode sicher ebenso).


Wir geben 2 „cups“ von bitterer Orangenmarmelade in eine andere Schüssel und geben 1 „cup“ Organensaft dazu, mischen beides gut zusammen und schmeißen dann ein Röhrchen Vanille-Aroma rein (also nein, nicht das Röhrchen sondern den Inhalt).

Diese „flüssigen“ Zutaten kippen wir nun in die erste Schüssel (wo die „trockenen“ Zutaten sind) rein. Wir schlagen die Eier und geben sie dazu.


Nun wird alles vorsichtig miteinander vermischt (mit einem Holzlöffel oder maschinell), es ist besonders wichtig, dass die Teigmasse nicht „zu viel“ gerührt wird, sonst werden die Muffins nicht locker-fluffig. Man kann mit dem Rühren aufhören wenn der Teig so aussieht als wäre er FAST vollständig zusammen gemischt (nicht davon irritieren lassen, dass teilweise Mehl da zu sehen ist, das noch nicht eingearbeitet scheint).

Wir legen die Teigschüssel beiseite und kümmern uns erstmal ums „Topping“: Dafür mischen wir in einer kleinen Schüssel ¾ „cup“ Zucker mit dem Zimt und dem Muskatnuss (jaaaa, Muskatnuss). Wir fügen dann die zerlassene Butter hinzu und rühren sie gut ein (die Mischung wird dann eine leicht feuchte Konsistenz haben). Zu guter Letzt geben wir ¼ „teaspoon“ Salz zum Topping und rühren nochmal durch.


Wir legen eine Muffinform mit Papierförmchen aus (oder fetten die Vertiefungen mit Backspray o.ä.) und füllen diese mit der Teigmasse. Nun wird jeder „Muffin-in spe“ mit einem Teelöffelchen von der Toppingmischung bestreut.


Und zack – ab in den Backofen damit für circa 20-22 Minuten (laut Originalrezept; meine Muffins waren etwa 24 Minuten drin bis sie mir von der Farbgebung her zugesagt haben). Aus der Muffinform holen und auf ein Rost abkühlen lassen. Danach wird ggfs. die zweite Ladung gebacken (bei meiner 12er-Form sind z.B. zwei Backrutschen notwendig).



Zwar lassen sie sich vorm Essen etwas umständlich aus dem Papierförmchen pellen, schmecken tun die Muffins sehr sehr sehr gut. Auch nach 3-4 Tagen haben sie immer noch geschmeckt. Ab dem 4. Tag würde ich sie allerdings nur noch zum (in den Milchkaffee) Tunken nehmen, sonst sind sie eher zu trocken. Warm schmecken sie übrigens auch. Ich habe an den letzten beiden Samstagen jeweils so 20-22 Stück gebacken: Da hatten wir dann die ganze Woche lang Spaß dran.

Nachdem sie nach dem Originalrezept so leicht gelungen sind (in ca. 40 Minuten sind sie von A bis Z fertig!) und so toll geschmeckt haben, habe ich dann beim zweiten Mal angefangen zu experimentieren: Ich nahm also keine bittere O.-Marmelade sondern ganz normale Aprikosenkonfitüre (ist auch wesentlich preiswerter) wieder allerdings mit O-Saft. Das Ergebnis war auch sehr zufriedenstellend obwohl wir diese letzte Variante rein geschmacklich fast ein wenig fad fanden. Dafür waren im Muffin-Inneren wesentlich mehr Aprikosenstückchen und „Konfitüreinseln“ zu finden.

Nachbacken! Wirklich sehr empfehlenswert. Und das Rezept ist so schön idiotensicher (denn mal im Ernst: ich bin eine ziemlich lausige Bäckerin, ich kann nur Brote und selbst da stecke ich toooootal in den Kinderschuhen)...

(*).- Ich kriege ja dabei die Vermutung nicht ausm Kopp, dass besagte Dame ein „fake“ ist bzw. ein sehr gut ausgeklügelter Marketing-Gag. Was mich ja total irritiert. Nicht dass ich im Internet besonders viel Ehrlichkeit erwarten würde oder so... aber ich finde das Gegenteil dann doch irgendwie... unnötig? Naja, sind trotzdem fantastische Bilder da drüben, und das eine oder andere Rezept aus ihrem Repertoire landet bei mir auf fruchtbarem Nachkoch-Boden. Jeder, wie er es mag. Aber die dort eingeblendete McDonalds-Werbung finde ich dennoch... au weia...
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