02.07.2009

Pilzschmarrn (obwohl, eigentlich...)



Eigentlich wollte ich direkt nach meiner Rückkehr aus Spanien (ja, ich war gerade in Spanien und habe den Clan mit meiner Anwesenheit beglückt) hier mit ganz anderen Geschichten wieder loslegen.

Zum Beispiel wollte ich, in einem noch nie da gewesenen Anfall vom Lokalpatriotismus, einen umfassenden Beitrag darüber schreiben, wo man in Pamplona für mehr oder weniger Geld fantastisch essen und trinken kann, wo die besten Pintxos zu bekommen sind, welche Weine man dort kaufen soll, und so weiter und so fort... Für den Fall, dass einer von Euch sich mal aus welchem Grund auch immer dorthin verirrt. Und dann wollte ich Euch natürlich von dem legendären Langostino-Salat meines Schwagers Daniel erzählen, den ich so sehr liebe, dass er mir phasenweise den Schlaf raubt (also, ich meine den Salat, nicht den Schwager, den ich im Übrigen auch sehr liebe aber anders halt, nicht so wie man Salate liebt und auch nicht so wie, naja, ihr wisst schon...).

Aber dann stellte ich fest, dass 90% der während meiner Spanienwoche entstandenen relevanten Bilder sich in den Speicherkarten etlicher Familienmitgliedern befinden, die gerade irgendwo in sehr südlichen Gefilden Strandurlaub o.ä. machen. Also ist erstmal Geduld angesagt.

Statt Restaurants & Langostinos heute deshalb weniger "Spanisches". Schmarrn. Mit Pilzen. Liebe ich. Gab es zuhause zum Essen am Abend vor meinem Abflug...

Pilze gehören zu den Dingen die bei uns nie nie nie im Einkaufswagen fehlen dürfen. Wenn es eine Wiedergeburt wirklich gibt, was ich eigentlich nicht glaube, aber wer weiß denn schon, dann werde ich im nächsten Leben womöglich Champignon. Oder Kräuterseitling. Oder ein pfiffiger Pfifferling.

Das Rezept stammt aus dem Kochbuch „Kochbuch“ (ha! wie drollig!) von Tim Mälzer. Ein tolles Buch dass der liebe Herr K. mir vor anderthalb Jahren zu Weihnachten geschenkt hat und aus dem ich schon ziemlich viele sehr leckere Dinge gekocht habe seitdem. Dieser Pilzschmarrn aus Seite 53 und die Tortiglioni aus Seite 253 sind bei uns mittlerweile Klassiker. Und das ist gut so.

Zutaten (soll vier satt machen – hier wird es zu zweit verputzt):

  • ca. 400-500 g gemischte Pilze (Champignons, Kräuterseitlinge, Pfifferlinge, etc... - oder, wenn alle Stricke reißen, nur eine Sorte davon)
  • 4 Eier
  • 150 g Mehl
  • 150 ml Milch
  • 4 EL Sahne
  • etwas Salz
  • Puderzucker
  • etwas Butter
  • 1 Becher Crème fraîche
  • Schnittlauch, geschnitten
  • Zitronensaft
  • Pfeffer


Wie es gemacht wird:

Backofen vorheizen (180º C).

Pilze grob in Stücke schneiden. Die Eier trennen. In einer Schüssel rühren wir mit dem Schneebesen das Mehl, die Milch und die Sahne bis eine glatte Masse entsteht. Die vorhin abgetrennten Eigelbe rühren wir in den Teig ein. Die Eiweiße werden in einer separaten Schüssel mit je einer Prise Salz und Puderzucker steif schlagen (nun gut, bei mir schlägt die Bosch – uhm, wie ich meine Küchenmaschine liebe!).

Nun wird etwa 1/3 des Eiweißes ebenso in den Teig gerührt, der Rest wird vorsichtig in diesen untergehoben (damit der Teig schön locker-luftig wird).

In einer Pfanne mit etwas Butter werden die Pilzstücke kräftig angebraten (ca. 5 Minuten): Wenn Ihr eine Pfanne besitzt, die in den Backofen geschoben werden kann (keine Plastik-Griffe o.ä.), nehmt Ihr dafür genau diese Pfanne. Nach dem Braten, den Teig über die Pilze gießen und die Pfanne in den Ofen schieben. 10-15 Minuten lang backen. Wenn Ihr keine Pfanne habt, die den Backofen überlebt, so sollen die Pilze nach dem Braten in eine Auflaufform umziehen und erst dann mit Teig begossen und gebacken werden...

In der Zwischenzeit wird die Sauce vorbereitet: Crème fraîche mit den Schittlauchröllchen verrühren und mit einem Spritzer Zitronensaft, Salz & Pfeffer nach gusto abschmecken.

Wenn er durch ist, den Schmarrn aus dem Ofen holen und erneut auf den Herd stellen (entweder in der Ofen-resistenten Pfanne oder, nach einem erneuten Umzug, in der Pilzbratpfanne von vorhin). Bei kleiner Flamme, „brechen“ wir Hilfe von Holzlöffeln den Schmarrn in grobe Stücke. Ein wenig Butter in die Pfanne geben und das Ganze mit Puderzucker bestäuben (dadurch karamellisiert der Schmarrn - ich geize mit dem Puderzucker auch nicht, ich habe gelernt, dass wir diese süße Note in Verbindung mit den Pilzen und der Schnittlauch-Crème-Fraîche-Sauce ganz wunderbar finden), den Pilzschmarrn dabei immer wieder wenden.

Zum Servieren wir der Schmarrn mit der Sauce überzogen.

Ich persönlich finde: Ein Traum. Das ist gut. Richtig gut. Au, jaaa...

Na, Ihr kriegt trotzdem ein paar Impressionen meiner Heimatreise. Es gab tolle Wolken, tolle Farben, tollen Wein und tolle Babys. Also lauter Dinge, die glücklich machen. So wie meine Berliner Balkon-Geranien mich auch zurzeit sehr glücklich machen.

















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