28.10.2009

Brotpudding-Minis



Diese Brotpudding-Minis zu backen und anschließend zu verputzen ist zurzeit unsere Lieblingsfreizeitbeschäftigung. Brotpudding ist eine derart schnörkellose, schöne, genuine Erfindung, dass ich manchmal denke, Brotpudding muss ja quasi zeitgleich zum Big-Bang entstanden sein. Also m i n d e s t e n s. Denn eine Welt ohne Brotpudding hätt ja auch so toll gar nicht sein können. Und nicht, dass mir jetzt wieder einer sagt, ich würde maßlos übertreiben. Nanana. Das ist so, basta.

Brotpudding ist bescheiden, nahe liegend, toll. So ganz ohne Gedöns. Ich mag das. Mein Fleisch so-gut-wie-roh, mein Gemüse quasi nackt und das Dessert bitte aus Resten zusammengebastelt.

So unintellektuell bin ich.

Tja, jetzt ist es raus.


Zutaten (für 12 Muffin-große Stücke):

  • ca. 3 Tassen voll mit alten Brotstückchen (es sind wieder mal Tassen mit einem US-cup-Volumen von 240 ml gemeint – entspricht in Kastenbrot-Dimensionen circa 3-4 Scheiben)
  • 1 Tasse Milch (240 ml)
  • 2 geschlagene Eier
  • ca. 40-50 g Zucker (diese Menge lässt sich auch problemlos reduzieren wenn man es nicht so süß mag im Leben...)
  • 20 g Mehl
  • 3 „tablespoons“ Sonnenblumenöl (45 ml)
  • ¾ „teaspoon“ Backpulver
  • ca. 60 g Rosinen
  • ca. 150 g Birne (geschält und in Stückchen geschnitten)
  • ½ „teaspoon“ Zimt
  • eine Prise Salz
  • eine Prise Muskatnuss
  • optional: einen Spritzer Zitronensaft (oder Orangensaft – oder Abrieb von Z. oder O.) und/oder ein paar Tropfen Vanillearoma...

Vorneweg noch...

1.Das Brot sollte optimalerweise schon 1-2 Tage alt sein und leicht trocken. Alternativ lässt sich auch frisches Toastbrot zu Pudding verarbeiten, wenn man denn - wie wir zurzeit - nicht ausreichend altes Brot „produziert“ um den Pudding-Bedarf zu decken... Eine weitere Möglichkeit ist es, Kuchenreste zu benutzen (neulich gab es in dieser Küche die Marie-Antoinette-Hommage schlechthin: Brotpudding mit Biskuitboden-Resten statt Brot).


2.Ich backe unseren Brotpudding mittlerweile nur noch in Muffinform – zum einen finde ich die Version optisch wesentlich ansprechender als die klassische Lösung mit einer großen Back-/Auflaufform (diese bröckelt fürchterlich sobald man portionieren will und sieht, aufm Teller gepappt, meist unsexy-unlecker aus); zum anderen finde ich diese handlichen „Minis“ perfekt zum zwischendurch Naschen und sie lassen sich in diesem Format auch wunderbar einpacken und in die Tasche meines hübschen und hart arbeitenden Mannes stecken. Hinzu kommt: Aus der Hand gegessen ersparen mir die klitzekleinen Puddings jede Menge dreckiges Geschirr.

3.Variationen: Getreu dem Swinger-Motto gilt hier „alles kann, nix muss“. Soll heißen: alle möglichen Obstvariationen sind erlaubt - ich habe vor einigen Wochen eine Version mit Heidel- und Johannisbeeren gebacken, die der absolute Hammer war, meine „amatxo“ nimmt immer Apfelstückchen und/oder Trockenobst (Aprikosen, Pflaumen, etc.), kandierte Kirschen wären perfekt, gehackte Nüsse gäben dem Ganzen mehr Biss, man könnte Schokolade oder Kakaopulver in irgendeiner Form einbauen, und mit einer dezenten Zugabe von Alkohol (Weinbrand, Rum, Kaffeelikör?, Obstler?) experimentieren...

4.Sauce dazu?: Nicht zwingend erforderlich aber ganz nett... Kann alles sein von A (wie Apfelmus?) bis Z (wie Zimt-Orangen-Butter?)... oder Rumsauce oder irgendwas wie eine „mit Pflaumen und Armagnac“-Sauce, oder stinknormale geschlagene Sahne, von mir aus...

Unfassbar wie viel ich doch reden kann, nicht?

Der pure Wahnsinn.

Wie es gemacht wird:

Wir würfeln das Brot und geben es in eine große Schüssel. Wir gießen die Milch darüber und lassen das Brot 5 Minuten lang so einweichen.

Nach dieser Zeit geben wir die gequirlten Eier hinzu sowie Zucker und Öl und ein paar Tropfen Zitronensaft (oder Vanillearoma, wie Ihr wollt) und rühren alles gut durch.

In einer separaten Schüssel vermischen wir das Mehl mit dem Backpulver, etwas Salz und den Gewürzen (in diesem Fall Zimt und Muskatnuss) und fügen diese Mischung anschließend zur feuchten Brot-Milch-Ei-Masse hinzu.

Im nächsten Schritt werden die verschiedenen Obstsorten unter die Masse gerührt (Rosinen, Birnenstückchen).


Nun wird das Gemisch auf die 12 im Vorfeld mit Butter ausgepinselten Muffinmulden verteilt und im vorgeheizten Backofen bei 180 º C circa 25-30 Minuten lang gebacken bis die Puddings schön goldbraun sind und eine eingestochene Nadel sauber heraus kommt.

Nach dem Backen werden die Minis vorsichtig aus den Mulden gehoben und zum Abkühlen auf ein Gitter gelegt. Man kann sie wunderbar lauwarm essen, kalt schmecken sie anders aber ebenso gut.


Tolle Herbstbisse, puh. „Cariiii, qué ricoooooo“ - das sagt der liebe Herr K. dann immer.

Ja, finde ich auch! Deshalb hol ich mir jetzt noch so ein Pudding, drehe die Musik lauter als laut, und wippe mit den Füßen zu den Pixies, der Mund voll, die Haare offen, was-das-Zeug-hält, señores...

… and there's a wait so long
so long, so long ♫ ♫
you'll never wait so long
♫ here comes your man ♫ ♫ ♫
here comes your man...

Und Ihr tut das jetzt auch (das Wippen, die Haare, und mitsingen bitte auch) und wenn Ihr mit den Pixies fertig seid, schaut Ihr Euch den Trailer zu „500 Days of Summer“ an und dann, Ihr intelligente, Brotpudding-liebende Menschen, die Ihr alle seid, geht Ihr ins Kino und guckt den Film mal an. Macht gute Laune. Ist was fürs Auge und für die Ohren, und lustig und, wie mein Freund Daniel vorhin sagte, „süß, und überraschend, und traurig und so voller Hoffnung“...






3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Cari, que ricooooooooooooooooooo

natalika hat gesagt…

:) anónimo, du bist toll!

berlin catering fingerfood hat gesagt…

Bin ein großer Fan von Resteküche. Besser gesagt bin kein Freund vom wegschmeißen. Und da Brot bei uns regelmäßig hart wird wird dieses Rezept direkt ins Sortiment aufgenommen. Klingt super und ist mir neu. Danke für den Tip.

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