08.06.2009

Hausgemachte Nudeln zweierlei

Irgendwie fliegt mir 2009 mit Überschallgeschwindigkeit davon... Sechs ganze Monate sollen es bald sein und ich bin meinen Zielen für dieses Jahr, so scheint's mir zumindest, noch kein bisschen näher gerückt. Welche Ziele? Ja, nichts besonders, halt solche die man sich an langweiligen Sonntagnachmittagen so fürs eigene Leben ausdenkt: mit spaßiger Kreativ-Arbeit reich werden, irgendwie doch ohne Chirurgie das Aussehen von Cate Blanchett bekommen, mir eine überdimensionierte Küche mit Jugendstil-Villa drumherum in Lichterfelde-West unter die Nägel reißen (okay, Bauhaus aufm Fichtenberg täte es auch...) und wie auch immer irgendwoher ein paar hübsche und schlaue Kinder in mein Leben herbeizaubern, die bitteschön nicht meine Zwangsneurosen vererben sollten sondern die Augen-Nase-Partie und protestantische Nüchternheit des Herrn des Hauses.

Tja... aber... die Zeit, die ist zu knapp bemessen an diesen Tagen. Neulich haben wir unsere nagelneue Pastamaschine eingeweiht und da fiel mir auf, dass ich sie eigentlich bereits im Februar gekauft hatte. Und ich habe plötzlich gemerkt, dass der Sommer eh schon direkt vor der Tür steht. Ich finde das schreckend. Und schreckend und unverzeihlich finde ich auch, dass wir besagte Nudelmaschine tatsächlich vier Monate lang in die Speisekammer haben schmollen lassen... denn das Ding macht soooo Spaß! Ich bin begeistert und halte jetzt Pasta-Machen für mein neues Zen, so schön meditativ datt Janze, ey...

Zwei Rezepte haben wir probiert bisher und, bevor jetzt einer meckert, dass nicht jeder zuhause eine Pastamaschine stehen hat... ja, es geht auch ohne...



Tagliatelle à la einfach*

Zutaten (für 2-3 Personen):


  • 125 g Mehl
  • 125 g Hartweizengrieß
  • 2 ganze Eier
  • 1 Eigelb
  • Butter
  • Gemüsebrühe
  • frisches Basilikum o.ä.
  • frisch geriebener Grana Padano o.ä.
  • gehackte Pistazien
  • Pfeffer aus der Mühle
  • Chiliflocken
  • Salz


*.- adaptiert nach einem Rezept das ich neulich beim Sonntagsbrunch aus dem im Hintergrund laufenden Fernseher aufgeschnappt habe... ich glaube es war eine Spiegel-TV-Reportage mit irgendwelchen berühmten Köchen, keine Ahnung...

Wie es gemacht wird:


Mehl und Grieß in eine Schüssel geben und gut vermischen. Eine Mulde in die Mehlmitte drücken und Eier sowie Eigelb in die Mulde geben. Mit einer Gabel werden nun die Eier geschlagen und mit dem Mehl vermengt. Mit den Händen durchkneten, bis ein gleichmäßiger elastischer Teig entsteht. Je nach Bedarf ein bisschen mehr Mehl oder etwas Wasser dazugeben – der „fertige“ Teig darf nicht an den Händen kleben. Teig aus der Schüssel holen, auf eine bemehlte Fläche legen und etwas ruhen lassen.





Aus dem Teig kleine Stücke schneiden und diese weiter verarbeiten: Entweder mit der Nudelmaschine durch die glatten Walzen jagen bis zur Stufe 6 oder 7 und dann durch die passenden Schneidwalzen durchlaufen lassen, oder eben stückchenweise mit einem Nudelholz den Teig sehr dünn ausrollen und mit einem Messer oder Teigrädchen in Streifen schneiden.



So oder so: Die fertig geschnittenen Tagliatelle auf ein Tischtuch (oder auf den bemehlten Tisch, wenn man das Tuch vergisst, ehem) legen und für mindestens 1 Stunde trocknen lassen. An einem kühlen und trockenen Ort kann man die hausgemachten Nudeln laut Maschinenbroschüre bis zu 2 Wochen aufbewahren...



Wenn die Nudeln trocken sind, Salzwasser aufsetzen. Währenddessen die Sauce zubereiten: Butter in der Pfanne zerlassen, mit Gemüsebrühe ablöschen. Nebenbei eine Handvoll Pistazien klein hacken, ein paar Basilikumsblätter waschen und in Streifen schneiden. Wenn das Wasser kocht, die Tagliatelle in den Topf geben – je nach Dicke der Nudeln sind sie in ca. 2-4 Minuten fertig. Danach abgießen und kurz in der Pfanne mit der Butterbrühe schwenken. Abschmecken (mit Pfeffer und Chiliflocken) und servieren und mit Pistazien, Basilikum und geriebenen Käse vollenden.

Simpel aber sehr lecker.


Das zweite Gericht, was aus der Maschine kam, waren hausgemachte Ravioli mit einer Tomaten-Mozzarella-Rucola-Füllung für die ich dieses Rezept hier als Grundlage benutzt habe und die ich, verrücktes Huhn, unseren hanseatischen Pfingstsonntagsgästen vorgesetzt habe ohne sie zuvor probeweise gekocht zu haben... Das Ergebnis: Sehr lecker, obwohl ich weiß dass die Ravioli eine Minute länger im Kochwasser gut vertragen hätten (und vielleicht ging die Füllung bei meiner improvisierten Pilzsauce ein wenig unter??).

Bilder der fertigen Ravioli gibt es leider keine – wenn Freunde zum Essen kommen, widmet sich klein-Nata ihren Gästen, nicht der Kamera. Wird aber sicher irgendwann noch wiederholt und bestimmt besser gemacht als beim ersten Mal – und dann berichte ich sicherlich nochmal davon. Fürs Erste gibt es nur Impressionen...



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